ON-Nachruf zum Tode von Ursula Dorrn

 

Zum Tode von Ursula Dorrn
fra Aurich.

Ursula Dorrn, die langjährige stellvertretende Schulleiterin des Ulricianums, erlag am Freitag im Alter von 80 Jahren einem schweren Leiden. Als Fachlehrerin für Deutsch und Geschichte kam die gebürtige Berlinerin im April 1951 nach Aurich, später erarbeitete sie sich auch die Fakultas für Religion. Beispielgebend war das dienstliche Engagement, das sie bis zu ihrer Pensionierung im Juli 1985 vielfältig am Gymnasium entfaltete, hoch respektiert ihre Verbundenheit mit dem Ulricianum, die bis zu ihrem Tode anhielt. Noch Ende Juni nahm sie als Ehrengast an der diesjährigen Abiturienten-Entlassung teil. So hat sie über fünf Jahrzehnte die Schule mit geprägt.
Als Erste hatte sie in den Nach kriegsjahrzehten am Ulricianum den Mut, die NS-Zeit offen und auch selbstkritisch im Geschichtsunterreicht zu behandeln. Bei früheren Schülern und Kollegen unvergessen ist die Art, wie sie Ehrlichkeit und christliche Menschenliebe mit einer durchaus "wertkonservativen" Prinzipientreue vereinte und dabei dennoch stets für neue Gedanken offen blieb. Seh r bewundert blieb auch ihr eisernes "preußisches" Pflichtbewusstsein, denn Ursula Dorrn fehlte in ihren aktiven Jahren praktisch nie wegen Krankheit. Als legendär gilt bei den ehemaligen Ulricianern ihr Gedächtnis, wusste sie auf Klassentreffen doch jederzeit ganz genau, welcher frühere Schüler dereinst mit welchen Unterrichtsbeiträgen oder Eigenarten hervorgetreten war.
Die "bekennende" Berlinerin gehörte in ihrer Wahlheimat Aurich wegen ihrer vielfältigen schulischen Verdienste, ihres öffentlichen Engagements z. B. als Leserbriefschreiberin und ihrer langjährigen kirchlichen Arbeit in der Lambertigemeinde sowie ihrer Unbeugsamkeit trotz einer zuletzt offensichtlichen Erkrankung zu den stadtbekannten, allseits respektierten Persönlichkeiten.

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